Aber eines war auch sofort klar. Wenn das Orga-Team des Allgäu Triathlons um Hannes Blaschke und Christoph Fürleger hinter der Durchführung vor Ort steht, dann ist eine 1A-Veranstaltung eigentlich garantiert. Dafür steht das Immenstädter Kult-Rennen seit bald 40 Jahren und die Tri-Battle schloss daran nahtlos an. Jetzt bleibt die große Hoffnung, dass dies am dritten Augustwochenende auch die große Masse der Hobbytriathleten erleben darf.
Der Allgäu Triathlon steht aber auch für die unterschiedlichsten Bedingungen. Von Frühwinter bis zur Hitzeschlacht war schon alles dabei. Leider gab´s am Battle-Raceday dann echtes Schietwetter und das Ziel, das Allgäu mit einem Postkarten-Panorama der Weltöffentlichkeit zu präsentieren, fiel buchstäblich ins Wasser. Die Allgäuer Touristiker dürften dies allerdings verschmerzen, angesichts der Tatsache, dass die Region absolut glimpflich durch die verheerende Unwetterwoche gekommen ist.
Umso mehr rückte der Rekord in den Blickpunkt. 7:35:39 Stunden galt es zu unterbieten. Die Strecke war schon entsprechend rekordverdächtigt ausgewählt worden und erhielt dann noch etwas Speedtuning, in Form der richtungsweisenden Schwimmleine, der Radbahn-Steilkurve und sehr sehr kurzen Wechselzonen. Jan Frodeno hat es am Ende geschafft, der mit Lionel Sanders einen Gegner hatte, der sportlich zwar auf verlorenem Posten stand, als echter Typ und fairer Verlierer seine Fanbase auch im Allgäu sicher weiter vergrößern wird.
Ob die Tri Battle Royale so noch mit den bekannten Bestzeitstrecken in Roth oder Klagenfurt vergleichbar ist? Wohl eher nicht, wobei eine Diskussion einer Vergleichbarkeit von Triathlon-Strecken sowieso im Nichts endet, ohne die Thematik einer exakten Vermessung und das bei früheren Rekorden oftmals kritisierte Pacing durch Begleitfahrzeuge im Detail aufzugreifen. Und genau deshalb ist die Bezeichnung Weltrekord im Langdistanz-Triathlon absolut fehl am Platz, ganz egal ob die Bestmarke im Allgäu, in Roth, Klagenfurt oder sonstwo aufgestellt wird. Triathlon ist eine Freiluftsportart und entsprechend stark von den äußeren Bedingungen beeinflusst. Diese nicht kontrollierbaren Bedingungen gehören zur DNA des Triathlon, manifestiert im Mythos des Ironman Hawaii. Triathlon unter Laborbedingungen würde zwar immer neue Rekorde produzieren, die ursprüngliche Faszination ginge aber verloren.
Unbestritten ist aber, dass Jan Frodeno einmal mehr der beste Langdistanz-Triathlet seit der Jahrtausendwende ist, egal ob er durch die Schwimmleinen und die Steilwandkurve noch ein oder zwei Minuten schneller unterwegs war. Mit welcher Selbstverständlichkeit Frodo immer wieder am Tag X abliefert, ganz egal, ob wie jetzt in der Allgäuer Regenhölle oder bei Gluthitze auf Hawaii, verdient höchste Anerkennung. Um es in der Boxer-Sprache zu sagen: He is the greatest. Unabhängig davon, wie seine 7:27:53 Stunden am Ende benannt werden.
Harald Eggebrecht
Solche Allgäuer Postkarten-Motive gab´s bei der Tri Battle Royale leider nicht, ein Spektakel war die Frodo-Show trotzdem – © Tobias Burger
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Als die erste Pressemeldung der Tri Battle Royale Mitte Juni in meinem Email-Postfach aufschlug, musste ich ehrlich gesagt schon zweimal lesen und schaute zur Sicherheit auch nochmal auf den Kalender. Nein, es ist heute nicht 1. April. Und nein, es wird auch nicht auf Zwift virtuell in einer neuen Allgäutopia-Welt geschwommen, geradelt und gelaufen. Aber ein Langdistanz Triathlon nur für zwei Athleten, mit einer Liveübertragung, wie sie die Triathlon-Welt noch nicht gesehen hat? Ist das nicht eine Nummer zu groß?
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