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WORLD’s BEST-Serie: Weder Leder noch Funk wanken

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Lothar Leder und Heike Funk sind auch beim zweiten Wettbewerb der WORLD´s BEST Serie in Erding über die Kurzdistanz nicht zu schlagen ...

Lothar Leder und Heike Funk haben auch das zweite Rennen der WORLD´s BEST Serie gewonnen. Beim Erdinger Kurztriathlon hatte Lothar Leder allerdings für lange Zeit Begleitung in Neuprofi Jan Sibbersen und stellte die Weichen zum Sieg erst auf der Laufstrecke. Heike Funk entmutigte wie in Hilpoltstein ihre Konkurrenz mit einem fantastischen Bike-Split und ließ auch Nicole Leder nicht den Hauch einer Chance.

Funk und die Rad-Schock-Strategie
„Ich wäre nach 45 Kilometern fast vom Rad gefallen, so hart bin ich gefahren“, offenbarte Heike Funk im Ziel ihre Taktik. ‚Bloß nicht durch Taktiererei auf dem Rad in die Gefahr eines direkten Laufduells mit Nicole Leder geraten’ , hatte sich Funk in der Strategiesitzung mit Ehemann Harald am Vorabend gesagt und deshalb gleich zum Start der 47 teilweise recht anspruchsvoll-hügeligen Radkilometer voll aufgedreht.

Nicole Leder war es nämlich erneut gelungen, bei der schwimmstarken Funk 1500 Meter lang an den Füßen zu bleiben, vor den beiden Duellantinnen verließen nur die Ingolstädter Schwimmspezialistin Melanie Frauenrath – noch vor drei Jahren Deutsche Jahrgangsmeisterin im Schwimmen – und die Tschechin Vendula Trnkova den Kronthaler Weiher im Norden Erdings.

“Ich konnte nur noch den zweiten Platz absichern“
Leder hätte den zweiten Durchgang der WORLD’s BEST Serie in der Stadt ihres Sponsors „wirklich sehr gern gewonnen, aber es nützt nichts, wenn ich mich jetzt so kurz vor Roth noch verrückt machen lasse. Ich musste Heike ziehen lassen und habe dann nur noch darauf geachtet, den zweiten Platz zu sichern. Die Quelle Challenge ist für mich die wichtigste Station der Serie und ich glaube, dann läuft’s auch wieder.“

Also versuchte die Darmstädterin auch im Laufen nicht, den unglaublichen Radvorsprung Funks von über acht Minuten noch einmal anzugreifen. Weil die aber nach einem irreführenden Zuruf von Freunden glaubte, sie habe nur zwei Minuten Polster nach hinten, rannte sie, was die strapazierten Beine hergaben.

In Roth über dreißig Minuten Polster
Über sieben Minuten deshalb Heike Funks Vorsprung im Ziel – für den Seriensieg damit allerbeste Voraussetzungen. Umgerechnet auf die Challenge-Distanz könnte sich die dreifache Mutter inzwischen einen Rückstand von über 30 Minuten auf Leder erlauben und bliebe in der Wertung dennoch vorn. Dritte in Erding wurde die schon nach dem Schwimmen zweitplatzierte Trnkova aus Prag.

Sibbersen beim Schwimmen ohne Orientierung
Der Schwimmauftakt der Männer sollte eigentlich der Auftritt des Jan Sibbersen werden. Der derzeit schwimmschnellste deutsche Triathlet, seit seiner Weltreise im vergangenen Winter Triathlon-Vollprofi, führte bereits nach 500 Metern mit über 30 Sekunden vor einer kleinen Gruppe mit dem Rother Matthias Fritsch und Lothar Leder. Doch der Schwimmspezialist verschwamm sich gründlich, hatte offenbar die letzte Boje in der vorwettkampflichen Visualisierung vergessen und kam bereits nach etwa 1300 Metern an Land.

Damit wäre die Sache für ihn zuende gewesen – und dem Rennen hätten einige weitere Spannungsmomente gefehlt. Also schwamm der Coburger noch einmal los und umrundete die fehlende Boje fast zeitgleich mit dem nur kurz verunsicherten Lothar Leder im Sog. 15 Sekunden statt der durchaus realistischen zwei Minuten vor Leder saß Sibbersen auf dem Rad, die Verfolger Siegi Ferstl und Harald Funk folgten weitere 1:10 Minuten später.

Lothar Leder sucht die Entscheidung beim Laufen
Als Leder in die Wechselzone zurückkehrte, war Sibbersen immer noch dran und wollte auch nach dem Rennen nur ungern über die verpasste Chance nachdenken. Nun war das Rennen allerdings entschieden, wenn auch das Duell der beiden Führenden über die ersten Laufkilometer einen anderen Eindruck hätte vermitteln können: „ Wir haben uns so kurz vor den Wettkämpfen in Roth und Frankfurt heute beide nicht mehr wehgetan“, meinte Sibbersen im Gespräch mit tri2b.com hinter der Ziellinie.

Mit einer kurzen Tempoverschärfung bei Kilometer vier war Leder sofort vorn. Dennoch: Sibbersens Leistung nur 1:20 Minuten hinter Leder gibt einen Hinweis darauf, wo der Swimmer-turns-Triathlete in diesem Jahr hin will.

Auf Platz drei der Elitegruppe – später schob sich aus der zweiten Startgruppe noch Florian Fromm als Tagesdritter dazwischen – wie vor zwei Wochen in Hilpoltstein der Arzt Harald Funk, dem diesmal auf dem Rad der Anschluss an die Führenden nicht gelang. Bis allerdings der Este Margus Tamm um die letzte Ecke stürmte, blieb dem sympathischen Ehemann von Heike Funk noch Zeit für ein paar Späße im Zielkanal am Schrannenplatz.

Alle Ergebnisse des Rennens sind über die Homepage von Trisport Erding erreichbar
Zaehler

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