tri2b.com

XTERRA Austria: Topbesetzte Premiere gerät zum Härtetest

Beliebteste Artikel

Bei echtem "XTERRA Wetter" konnten die Favoriten Olivier Marceau und Jamie Whitmore die XTERRA Austria-Premiere am Achensee für sich entscheiden ...

Bei echtem „XTERRA-Wetter“ starteten weit über 100 Athleten zum ersten XTERRA Austria in Tirol. Zu den schwierigen Bike- und Lauf-Strecken am Achensee gesellten sich am Samstag als zusätzliche Herausforderungen auch noch extreme klimatische Bedingungen: So betrug die Wassertemperatur, bedingt durch den langanhaltenden kalten Winter und den bis ins späte Frühjahr hineinreichenden Schneefall, eisige 13 Grad Celsius. Daher entschlossen sich die Veranstalter, auf das Schwimmen zwar nicht gänzlich zu verzichten, aber die Schwimmstrecke auf athletenfreundliche 500 Meter in einer Runde zu verkürzen, und die Athleten zum Tragen eines Neoprenanzugs zu verpflichten.

XTERRA Strecken, XTERRA Wetter
Mit stürmischem Wind und meterhohen Wellen wurden die Starter aus über 14 Nationen beim Startschuss um 13 Uhr vom Achensee empfangen. Da hatten es die Spezialisten besonders eilig und kamen bereits nach rund fünf Minuten an Land. Hinter den Führenden Olivier Marceau und Jan Rehula folgten alle weiteren Favoriten mit geringem Abstand.
Bei den Damen legte die Schweizerin Sibylle Matter die schnellste Schwimmzeit hin, dicht gefolgt von der Niederländerin Ingrid van Lubek und der Amerikanerin Candy Angle. Etwas abgeschlagen Jamie Whitmore, und weitere zwei Minuten später stieg bereits die Wintertriathlon-Weltmeisterin Sigrid Lang vom Team Multisportsnetwork auf ihr Mountainbike.

Hagelschauer im Karwendel
Die Mountainbike-Strecke führte die Athleten vom Achensee hinauf, vorbei an der Karwendelbergbahn bis zum höchsten Punkt, der “Bärenbadalm” auf fast 1500 Meter Höhe über dem Meer. An der Spitze hatte sich schnell eine Gruppe von Favoriten versammelt mit Olivier Marceau, dem Österreicher Robert Latschen, dem deutschen 21 jährigen Nachwuchstalent Andreas Böcherer aus Heidelberg, der das Duell mit dem Deutschen Meister Ronny Dietz für sich entscheiden wollte, sowie mit dem Österreichischen Staatsmeister von 2003, Stefan Perg.

Der französische Topfavorit Nicolas Lebrun war nach dem Schwimmen noch nicht in der Spitzengruppe vertreten, und kämpfte verzweifelt um Anschluss. Auf der steilen Abfahrt von der Bärenbadalm hinab ins Perchertal über eine steile Skipiste, die die Veranstalter durch zahlreiche Schikanen, Spitzkehren und Fangzäune entschärft hatten, trennte sich die bikerische Spreu vom Weizen. Die Top Biker nahmen problemlos alle Kehren auf dem Bike, zahlreiche Athleten zogen es jedoch vor, die steile Perchertal-Abfahrt zu Fuß in Angriff zu nehmen und das Bike hinunter zu schieben.

Auf der selektiven und technischen Bikestrecke übernahm die Amerikanerin Jamie Whitmore die Führung bei den Damen, nachdem Candy Angle (USA) in der Abfahrt gestürzt war, sich dabei eine leichte Oberschenkelzerrung zugezogen hatte und das Rennen vorzeitig beendete. Sigrid Lang dagegen forcierte auf dem Mountain Bike vor allem bergauf das Tempo stark, und kam näher an Jamie Whitmore heran. Nur auf den steilen Abfahrten konnte sie mit Whitmore nicht ganz mithalten.
Als in der zweiten Runde der Regen in starke Hagelschauer überging, konnte sich Justin Thomas (USA), der drittplatzierte der XTERRA WM 2003 absetzen und fuhr als Erster in die Wechselzone ein. Knapp dahinter folgten bereits Newcomer Böcherer, Marceau, Perg, Latschen und der Holländische Sieger der XTERRA European Tour 2003 Royce Kortekaas, dann der XTERRA WM-Zweite Nicolas Lebrun.

Trailrunning durch strömenden Regen
Der abschließende, zehn Kilometer lange Lauf auf Singletrails, die sich wie eine Achterbahn an den Karwendelbergen entlang schlängelten, sollte schließlich die Entscheidung bringen. Olivier Marceau, der nur einige zuvor mit dem Rennrad schwer gestürzt und mit Schürfwunden übersät war, hatte mit seiner späten Startzusage wohl die richtige Entscheidung getroffen, denn beim Laufen ließ er nichts mehr anbrennen. Er verwies den schnellsten Läufer Nicolas Lebrun am Ende mit 13 Sekunden Abstand knapp auf den zweiten Platz. Nur 11 Sekunden später erreichte Stefan Perg vom Asics RLS Tri Team als bester Österreicher freudestrahlend als Dritter das Ziel des XTERRA Austria.
Andreas Böcherer landete als bestplatzierter Deutscher auf dem starken vierten Platz vor dem US -Amerikaner Justin Thomas, der für seinen Parforceritt mit dem MTB beim Laufen büßen musste.

Ähnlich knapp der Ausgang des Damenrennens: Leichtgewicht Jamie Whitmore lag im Ziel nur noch 30 Sekunden vor Sigrid Lang, die beim Mountain Biken und beim Laufen jeweils mit Tagesbestzeiten aufwartete. Mit den XTERRA Rennen bietet sich für die mehrfache Welt- und Europameisterin im Wintertriathlon wohl eine neue Plattform, ihr Können auch im Sommerhalbjahr zu beweisen. Hinter den beiden Führenden kämpften die Italienerin Stefania Bonazzi und die Schweizerin Sibylle Matter um den dritten Platz, den am Ende die Italienerin Bonazzi für sich beanspruchen konnte.

Die kompletten Ergebnisse unter www.sport-timing.at

Beliebteste Artikel