Ironman 70.3 Mallorca: Nicolas Mann siegt vor Jan Stratmann, Laura Philipp Zweite

von tri2b.com | 11.05.2024 um 12:07
Der Freiburger Nicolas Mann hat den Ironman 70.3 Mallorca 2024 gewonnen. Mann siegte in Port d´Alcudia nach 1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren und 21,1 km Laufen in 3:49:19 Stunden mit acht Sekunden Vorsprung vor dem Essener Jan Stratmann (3:49:27). Rang drei ging an den Italiener Gregory Barnaby (3:49:42). Bei den Frauen war es die Britin Emma Pallant-Browne (4:14:21), die beim Laufen die lange führende Laura Philipp (4:14:36) noch abfangen konnte und so deren dritten 70.3 Mallorca-Erfolg nach 2016 und 2017 verhinderte. Die Schwedin Sara Svensk (4:23:47) lief dahinter mit fast zehn Minuten Rückstand auf den dritten Platz.

Schnellster Schwimmer des Tages war Jannik Schaufler (später mit DNF) in 21:55 min, dicht gefolgt von Johannes Vogel, Jan Stratmann und  dem Franzosen Mathis Margirier. Patrick Lange und der Norweger Gustav Iden kamen mit einer knappen Minute Rückstand in den Top 20 in die T1.

Hogenhaug der beste Kletterer

Auf der Radstrecke gab es anfangs gleich mehrere Penaltys wegen Windschattenfahrens. Unter anderem erwischte es den Niederländer Youri Keulen. Als es ins Tramuntana Gebirge ging, sortierte sich das Feld schnell. Der Däne Kristian Hogenhaug hatte seinen kleinen Rückstand auf die Spitze egalisiert und führte das Feld im Anstieg in Richtung Kloster Lluc an. Margirier, Stratmann, Mann und die beiden Italiener Mattia Ceccarelli und Gregory Barnaby versuchten den Rückstand nicht zu groß werden zu lassen. Der Däne ging mit einer guten halben Minute Vorsprung in die kurvenreiche Abfahrt in Richtung Caimari.

Stratmann, Mann und Co kommen zurück – Ausreißer Margirier

Als die technisch anspruchsvollen Passagen gemeistert waren, rückte die Spitze zunächst wieder zusammen. Hogenhaug, Margirier, Stratmann, Mann und Barnaby bildeten die Spitzengruppe, während die ersten Verfolger um Johannes Vogel schon über eine Minute zurücklagen. Gar nichts mehr zu sehen war von Patrick Lange und Gustav Iden, deren Rückstand sich der 10 min-Marke annäherte. Der norwegische zweimalige Ironman 70.3 Weltmeister stieg noch vor dem Radziel von seiner Zeitfahrmaschine – DNF.

Auf den flachen finalen 30 Radkilometern gelang dann Margirier die Flucht. Eine Minute fuhr der Franzose auf dem Rückweg nach Port d´Alcudia noch auf seine vier direkten Verfolger heraus.

Déjà-vu für Margirier – Mann hält Stratmann auf Distanz

Im Halbmarathon sah es lange Zeit nach einem französischen Sieg aus. Mathis Margirier nahm immer noch eine gute Minute Vorsprung in die finale dritte Laufrunde. Doch nach der 15 km -Marke folgte der Einbruch, der ein wenig an den Rennverlauf bei der Ironman 70.3 WM in Lahti erinnerte, als Margirier seinen fast schon sicheren Podiumsplatz noch gegen Jan Stratmann verlor.

Die besten Beine hatte im Lauffinale Nicolas Mann, der in 3:39:11 Stunden zum Sieg lief, nur acht Sekunden vor Jan Stratmann auf Rang zwei. Gregory Barnaby folgte auf Rang drei. Mathis Margirier wurde mit über zwei Minuten Rückstand Vierter.

Ein starkes Rennen zeigte auch Paul Schuster. De Darmstädter, der vor 14 Tagen mit Rang sechs beim Ironman Texas die Kona-Quali perfekt machte, kam als Achter ins Ziel.

Meißner erst mit Schwimmbestzeit, dann Penalty und DSQ

Beim Frauenrennen bestimmte Lena Meißner den Schwimmauftakt. Der Zweitplatzierten des Ironman 70.3 Valencia saßen aber die Verfolgerinnen direkt im Nacken und auch Laura Philipp lag nach einem für sie starken Schwimmen nur 1:21 min hinter der Spitze.

Philipp fuhr das Loch zur Spitze sogar schon auf den ersten flachen Kilometern Richtung Pollenca zu. Währenddessen kassierte Meißner eine Penalty und wurde später sogar disqualifiziert, da sie ihre Zeitstrafe nicht an der dafür vorgesehen Penalty Box abgesessen hatte.

Ab dem Kloster Lluc: Duell zwischen Philipp und Pallant-Browne

An der Spitze war es nach dem Anstieg zum Kloster Lluc zum Duell zwischen Laura Philipp und Emma Pallant-Browne geworden. Der Rest des Feldes, angeführt von Bianca Bogen, hatte schon um die drei Minuten Rückstand.

Philipp machte nach der Abfahrt richtig Druck, um ihre laufstarke Widersacherin zu distanzieren, was auch gelang. Mit gut zwei Minuten Vorsprung fuhr die zweimalige Siegerin in die T2 ein. Hinter Pallant-Browne folgte die Dänin Sif Bendix Madsen (+3:53 min) alleine auf Rang drei. Die Meute der Verfolgerinnen mit Bianca Bogen lag über sechs Minuten zurück.

Philipps Führung hält bis zur 15 km-Marke

Schon in der ersten der drei Laufrunden zeichnete sich ab, dass Philipps Radflucht wohl zu viele Körner gekostet hat. Die Britin, wie immer im knappen Tri-Badeanzug unterwegs, hatte die Hälfte des Rückstands schon wett gemacht. Als es in die finale Runde ging, hatte Pallant-Browne Sichtkontakt, bevor nach der 15 km-Marke der Führungswechsel folgte. Die Deutsche konnte nur kurzzeitig dagegenhalten, bevor langsam eine kleine Lücke aufging.

Emma Pallant-Browne, die das Rennen im Jahr 2022 bei der letzten Austragung mit einem Profifeld gewinnen konnte, lief den erneuten Erfolg mit knappen 12 Sekunden Vorsprung routiniert nach Hause. Hinter Laura Philipp war es die Schwedin Sara Svensk, die vor Bianca Bogen auf Rang drei einlief. Der Leipzigerin gelang mit Rang vier trotzdem ein bemerkenswertes Comeback nach ihrer Babypause.

Sowohl Pallant-Browne und Laura Philipp blieben mit ihren Zielzeiten deutlich unter dem alten Kursrekord von Daniela Ryf (4:17:25) aus dem Jahr 2015. Allerdings wurde die Rad- und Laufstrecke über die Jahre jeweils leicht verändert.