T100 World Tour: Rico Bogen Dritter bei der Flucht von Alcatraz, Van Riel gewinnt Fotofinish

von tri2b.com | 08.06.2024 um 18:32
Marten Van Riel ist der Sieger des T100 Triathlon World Tour-Rennens in San Francisco. Der Belgier gewann über die 2 km Schwimmen, 80 km Radfahren und 18 km Laufen nach 3:18:21 Stunden im Fotofinish vor dem zeitgleichen Neuseeländer Kyle Smith. Rico Bogen wurde mit drei Sekunden Rückstand Dritter, nachdem er auf dem finalen Kilometer den langen Zielsprint eröffnet hatte. Mika Noodt wurde Fünfter, Frederic Funk Elfter.

Das Schwimmen im 13,1 Grad kalten Wasser der San Francisco Bay war wieder einmal eine Sache von Ben Kanute. Der US-Amerikaner, der an gleicher Stelle schon viermal den legendären Escape from Alcatraz Triathlon gewinnen konnte, kam stark strömungsbegünstigt nach 14:08 min zeitgleich mit Rico Bogen an den Strand vor dem St. Francis Jachtclubs, die die 700 m Laufweg in die T1 in Angriff zu nehmen.

Nach dem langen Wechsel hatten sich die Positionen nur wenig verändert. Kanute ging als Leader aufs Bike, gefolgt von Kyle Smith, Marten Van Riel und Rico Bogen. Mika Noodt lag an Position sechs (+0:15 min), Frederic Funk folgte als 15ter (+:0:52 min).

Spitzentrio mit Bogen, Smith und Van Riel

Auf dem Rad verabschiedete sich Kanute schon bald von der Spitze. Smith, Bogen und Van Riel führten als Trio das Rennen an und legten bei leichtem Nieselregen zunächst etwas Abstand zwischen sich und die Verfolger. In der dritten der sechs Radrunden betrug der Vorsprung auf die massive Verfolgergruppe, angeführt vom Franzosen Clemente Mignon, eine gute halbe Minute. Dort mit dabei waren zunächst auch Alistair Brownlee und Javier Gomez, die später das Tempo nicht mehr mitgehen konnten. Während Mika Noodt in den vorderen Positionen der Verfolger fuhr, verpasste Frederic Funk den Anschluss und war auf sich allein gestellt.

Long als Leader in die T2 – neun Athleten innerhalb von einer halben Minute

In der vierten Runde schob sie die Spitze dann immer enger zusammen. Nachdem zuvor schon der leichtgewichtige Mignon am Anstieg aufschließen konnte und sogar die Führung übernahm, schlossen nun auch Noodt, Mathis Margirier, Magnus Ditlev, Rudy von Berg und Sam Long auf. Es war dann Long, der auf der finalen Runde das Tempo diktierte und die neunköpfige Spitzengruppe als Leader in die T2 führte.

Trio mit Smith, Van Riel und Bogen setzt sich ab

Long ging auch als Erster auf die aus vier Runden bestehende Laufstrecke. Die erste Attacke setzte allerdings Smith, der schnell eine Lücke zur Konkurrenz riss. Der Ausreißverschluss des Neuseeländers war aber zum Ende der ersten Laufrunde schon wieder beendet. Van Riel schloss auf und Bogen lief an Position drei nur wenige Meter dahinter. Abbiegen ins Penalty-Zelt musste Sam Long, der eine 30-Sekunden-Zeitstrafe (Grund: Helm war bei der Aufnahme des Rades nicht richtig geschlossen) absitzen musste, und so 1:10 min hinter der Spitze lag.

Bogen versuchts mit einem langen Sprint – Van Riel und Smith können kontern

Bogen lief nun die kleine Lücke zu Smith und Van Riel zu. Mit einer Minute Vorsprung ging das Trio in die dritte Laufrunde, in der Bogen dann für Betrieb sorgte. Am Wendepunkt, in Sichtweite zur teils im Nebel versteckten Golden Gate Bridge, zog der Leipziger das Tempo deutlich an. Van Riel hatte kurz Probleme dem Tempo folgen.

Das Trio ging gemeinsam in die finale Laufrunde. Als der finale Kilometer eingeläutet wurde, orientierte sich Bogen wieder nach vorne und zog ca. 500 m vor dem Ziel einen langen Sprint an. Doch sowohl Smith und Van Riel konnten dagegenhalten. Kurz vor dem blauen Zielteppich, auf dem Grasuntergrund des Marina Green war der junge Leipziger geschlagen. Marten Van Riel hatte das Momentum auf seiner Seite und durchriss das Zielband mit wenigen Zentimetern Vorsprung vor Kyle Smith.