Challenge Walchsee: Bitados und Derron gewinnen, Podiumsplätze für Hug, Nieschlag und Schönfelder

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 23.06.2024 um 13:08
Der Grieche Panagiotis Bitados und Julie Derron aus der Schweiz haben die Challenge Kaiserwinkl-Walchsee 2024 gewonnen. Bitados triumphierte über die 1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren und 21,1 km Laufen in 3:41:42 Stunden vor den beiden Deutschen Tom Hug (3:42:43) und Justus Nieschlag (3:43:26), der das Rennen lange Zeit angeführt hatte. Absolut überlegen war Derron (4:03:38) unterwegs, die mit großem Vorsprung vor ihrer Landsfrau Alanis Siffert (4:13:28) und der Deutschen Sarah Schönfelder (4:21:05) gewann. Allerdings profitierte die Schweizerin vom defektbedingten DNF der in Führung liegenden Österreicherin Theresa Feuersinger.

Beim Schwimmen lag Justus Nieschlag erwartungsgemäß an der Spitze des Feldes. Der Lehrter hatte allerdings mit dem Freiburger Magnus Männer und Panagiotis Bitados zwei Mitstreiter in seinem Wasserschatten. Nach 22:50 min kam das Spitzentrio aus dem mit 19,9 Grad fürs Wetsuit-Schwimmen perfekt temperierten Walchsee.

Mit einer knappen Minute Rückstand führte dahinter Justus Sperl eine neunköpfige Verfolgergruppe an, in der u.a. die Deutschen Maurice Clavel, Jannik Stoll, Thomas Ott, Joshua Berles und Jakob Breinlinger vertreten waren.

Nieschlag als Solist über die Radstrecke

Auf dem Rad schüttelte Nieschlag bereits auf den ersten Kilometern seine beiden Mitstreiter ab. Schnell ging die Lücke auf über eine Minute auf, wobei nun Männer, Bitados und der Luxemburger Stefan Zachäus sich zur ersten Verfolgergruppe formierten. Im weiteren Verlauf schaffte auch Tom Hug den Anschluss an die Verfolger. Sehr offensiv fuhr zudem Jannik Stoll, der sich zwischenzeitlich allein an Position zwei setzte, dann aber kurz  vor der T2 wieder gestellt wurde.

Mit zwei Minuten Vorsprung kam Nieschlag vor den Verfolgern in die T2, wo ihm allerdings ein Mißgeschick unterlief. Er stellte sein Rad falsch ab und kassierte dafür eine einminütige Zeitstrafe. Auf den vier Laufrunden rund um den Walchsee zeichnete sich schnell ab, dass vor allem Bitados noch zur ernsthaften Gefahr für Nieschlag werden könnte, der zudem mit Magenproblemen kämpfte. Nach der Hälfte der Laufdistanz hatte Bitados den Rückstand bis auf 35 Sekunden verkürzt. Ebenfalls auf Podiumskurs unterwegs war Tom Hug, der mit exakt einer Minute Rückstand auf Position drei rangierte und sich schon deutlich von den weiteren Verfolgern um Zachäus und Ott absetzen konnte.

Bitados läuft am schnellsten um den Walchsee

Wenig später war Nieschlags Solo zu Ende. Bitados schloss die Lücke und ging in Führung. Der erste Profisieg des jungen Griechen (Jahrgang 2003) war damit perfekt, der bereits im Vorjahr mit Rang drei am Walchsee sein Potenzial andeutete, ansonsten aber im Weltcup auf den kurzen Distanzen unterwegs ist. Dahinter tauschten auch Hug (2.) und Nieschlag (3.) noch die Plätze. Hinter Zächäus (4.) platzierte sich Thomas Ott als drittbester Deutscher auf Rang fünf. Jannik Stoll wurde Siebter.

 

"Grundlegend kann ich mit dem Rennen zufrieden sein. Besonders mit dem Schwimmen und Radfahren bin ich sehr zufrieden, einzig die Zeitstrafe und die Magenprobleme beim Laufen sind etwas ärgerlich. Hier habe ich die Nutrition nicht so vertragen, weshalb der Lauf ein ganz schöner Kampf war. Aber alles in allem ist das ein schönes Rennen - ich freue mich darauf, hierher zurück zu kommen," so Justus Nieschlag nach dem Rennen.

Drama um Feuersinger

Dem Frauenrennen drückte lange Zeit Theresa Feuersinger den Stempel auf. Die 26-jährige Tirolerin, die ansonsten im Welt- und Europacup unterwegs ist und erstmals einen Abstecher auf die Mitteldistanz wagte, setzte sich beim Schwimmen deutlich von den Konkurrentinnen ab.

Über eineinhalb Minuten Vorsprung auf die beiden Schweizerinnen Nina Derron und Alanis Siffert nahm sie mit auf die Radstrecke. Dort baute Feuersinger ihre Führung bis auf annähernd fünf Minuten aus. Als die Führende schon fast zurück in Walchsee war, kam die ernüchternde Meldung. Theresa Feuersinger schied durch einen nicht reparablen Raddefekt aus dem Rennen aus.

Derron rennt schneller als die meisten Männer

So war es die Schweizer Olympiastarterin Julie Derron, die als Leaderin in den Halbmarathon wechselte, verfolgt von Landsfrau Alanis Siffert. Auf Rang drei folgte ein Duo mit der Grassauerin Sarah Schönfelder und der Dänin Anastacia Nielsen.In den Laufschuhen war Derron nun nicht mehr zu halten. Mit einem 1:12er Halbmarathon lief die 27-Jährige zum überlegenen Sieg vor Siffert und Schönfelder, die gegenüber Nielsen anfangs der Laufstrecke eine Lücke aufmachte und diese anschließend gekonnt bis ins Ziel verteidigte.