IOC wieder positiv gegenüber Triathlon gestimmt

von tri2b.com | 13.12.2001 um 17:56
Nach mehreren Wochen scheinen nun die Wogen zwischen IOC und ITU wieder geglättet und die Zukunft der Sportart Triathlon als olympische Disziplin zunächst gesichert zu sein ...

Seit Wochen beherrschen die organisatorischen Plänkeleien der Funktionäre die Nachrichtenszene im Triathlon-Sport. Seit langem ist bekannt, dass es – je nach Standpunkt – innerhalb der Internationalen Triathlon Union (ITU) nicht immer mit rechten Dingen zugehen könnte. Die Deutsche Triathlon Union zum Beispiel hatte, zusammen mit anderen nationalen Triathlon-Verbänden, Klage gegen die ITU erhoben, nachdem die Wiederwahl des Vorsitzenden der ITU Les McDonalds im April 2000 mit nicht ganz legalen Mitteln durchgeführt wurde. Dies, sowie andere Ungereimtheiten auf organisatorischer Ebene der ITU, rief den neuen Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Jacques Rogge, auf den Plan. Nach dem Motto „Neue Besen kehren gut“ schrieb dieser im September einen Brief an die ITU und drohte mit dem Ausschluss der Sportart Triathlon aus dem olympischen Programm, sofern die verbandsinternen Querelen und andere zweifelhafte Praktiken seitens der ITU nicht schnellstens beigelegt werden sollten. Dies würde für den Triathlonsport einen Abstieg in die Zweit- oder Drittklassigkeit in punkto Medienpräsenz bedeuten. Nach Wochen der Gespräche und unterschiedlichsten Delegiertenreisen scheint nun die Lage wieder etwas entspannter zu sein. In Lausanne, wo das IOC die vergangenen Tage über tagte, hätte auch ein Gespräch zwischen Jacques Rogge (IOC) und Les McDonald (ITU) stattfinden sollen. Jedoch konnte die ITU anscheinend bereits im Vorfeld die größten Kritikpunkte entschärfen, so dass nun nach einem Gespräch zwischen dem IOC Sportdirektor Gilbert Felli und der ITU bereits die Wogen wieder geglättet sind. So verkündete nun Jacques Rogge bereits am Mittwoch, dass der Ausschluss der Sportart Triathlon aus dem olympischen Programm kein Thema mehr ist. Er sei zuversichtlich, dass die verbandsinternen Querelen der ITU bald beigelegt seien. „Ich bin froh darüber, berichten zu können, dass es bereits erste Lösungsansätze für die von uns beanstandeten Probleme gibt,“ so Rogge. Für den Triathlon als aufstrebende Sportart ist es enorm wichtig, dass auch der Weltverband mit Professionalität und ohne absolute Machtansprüche einzelner Personen geführt wird. Athleten weltweit sehen mit der Aufnahme des Triathlons in das olympische Programm, erstmals in Sydney 2000, die große Chance, etwas großes aus ihrem Sport zu machen. Dies sollte nicht zerstört werden. Wir können nur hoffen, dass die Gespräche von Lausanne eine Lehre für Les McDonalds gewesen sind.