Olympia Paris 2024: Alex Yee übersprintet Hayden Wilde auf den letzten Metern

von tri2b.com | 31.07.2024 um 12:46
Der Brite Alex Yee ist der Triathlon-Olympiasieger von Paris 2024. Der 26-jährige Olympiazweite von Tokio 2021 triumphierte nach 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen in 1:43:33 Stunden, nachdem er auf den finalen 500 Metern den zuvor fast schon wie der sichere Sieger aussehenden Neuseeländer Hayden Wilde (1:43:39) noch abfangen konnte. Der Franzose Leo Bergere (1:43:43) schnappte sich die Bronzemedaille vor seinem Landsmann Pierre le Corre. Bester DTU-Athlet war Tim Hellwig auf Rang 18, der lange Zeit auf Top Ten-Kurs lag. Lasse Lührs (21.) und Jonas Schomburg (24.) folgten knapp dahinter.

Als die 55 Männer um 10:45 Uhr auf dem Schwimmstart-Ponton unterhalb der Pont Alexandre III Brücke auf den Startschuss warteten, schien die Sonne über Paris und sorgte für abgetrocknete Straßen. Ein Sturzdrama wie zuvor bei den Frauen war daher nicht zu erwarten.

Schoeman versuchts beim Schwimmen


Beim Schwimmen blieb das Männerfeld lange Zeit deutlich kompakter zusammen als die Frauen. Es war der Südafrikaner Henri Schoeman, der die herausfordernden Strömungsbedingungen der Seine nutzen wollte, um mit Vorsprung auf die Radstrecke gehen zu können. Zusammen mit dem Italiener Alessio Crociani kam der Olympiadritte von Rio 2016 nach 20:11 min an der Spitze aus der Seine und fuhr auf den ersten Radkilometern in einer kleinen Führungsgruppe. Wie zu erwarten setzten die Verfolger um die Topfavoriten schnell nach. Anfangs etwas unter Druck war Hayden Wilde, der mit über einer Minute Rückstand als 29ster aus der Seine stieg. Doch auch der Neuseeländer schaffte den Anschluss in die Kopfgruppe. Nach der Hälfte der Raddistanz war die Spitzengruppe auf 32 Athleten angewachsen, inklusive der drei Deutschen Jonas Schomburg, Lasse Lührs und Tim Hellwig. Vorne nicht mit dabei waren der US-Amerikaner Morgan Pearson, der Australier Luke Willian und der Belgier Jelle Geens, die zum erweiterten Kreis der Anwärter auf eine Topplatzierung zählten.

32 Athleten erreichen gemeinsam die T2

Es war dann Jonas Schomburg, der sich zwischenzeitlich publikumswirksam vor die große Führungsgruppe spannte. Ansonsten waren die finalen Kilometer geprägt von einigen taktischen Spielchen um die beste Position für den zweiten Wechsel, inklusiver einiger harmloser Ausreißversuche.

Schomburg führt das Olympiarennen an

In der T2 zeigte Schomburg dann wieder einmal seine Wechselkünste. Nur 22 Sekunden benötigte der 30-jährige gebürtige Hannoveraner für den zweiten Wechsel (nur der Ungar Csongor Lehmann war mit 21 Sekunden noch schneller) und setzte sich so auf den ersten Laufmetern sogar nochmals an die Spitze des Feldes.  Deutlich schlechter kam Hayden Wilde in seine Laufschuhe, der in der T2 5 Sekunden auf seinen Rivalen Alex Yee verlor. Der Brite profitierte von dem schwachen Wechsel des Neuseeländers und konnte sich so schon ohne größere Anstrengung nach dem ersten Laufkilometer allein an die Spitze setzen.  Doch Wilde setzte schnell nach und schloss ebenso mühelos noch in der ersten der vier Laufrunden die Lücke zu Yee.

Wilde auf Siegkurs – bis zur finalen Attacke von Yee

 Wer nun ein Kopf-an-Kopf-Duell der beiden Topfavoriten erwartet hatte, der lag daneben. Hayden lief weiter Vollgas und schüttelte Yee schnell deutlich ab. 15 Sekunden betrugt der Vorsprung zur Laufhalbzeit. Bei diesem Abstand blieb es bis zum finalen Kilometer. An der finalen Wende hatte Alex Yee den Abstand urplötzlich bis auf wenige Meter verringert und lief kurz vor dem blauen Teppich des Zielkanals mit einem langen Sprint an dem nun chancenlosen Hayden Wilde vorbei zum Olympiasieg. Ebenfalls auf dem letzten Kilometer fiel die Entscheidung um die Bronzemedaille, als sich der Franzose Leo Bergere entscheidend von seinem Landsmann Pierre le Corre absetzen konnte.

Hellwig verlassen die Kräfte

Tim Hellwig, der als 15ter mit nur sechs Sekunden Rückstand auf die Laufstrecke wechselte, lief eine starke erste Hälfte und arbeitete sich bis auf Rang acht bei der 5 km-Marke nach vorne. In der Pariser Mittagshitze schwanden dann allerdings die Kräfte bei dem 25-jährigen Saarbrücker, der auf den letzten Kilometern noch einige Athleten ziehen lassen musste und bei seiner Olympiapremiere 18ter wurde. Lasse Lührs, der auf dem Rad die neuntbeste Zeit gefahren war, auf Rang 21 ins Ziel, Jonas Schomburg folgte drei Ränge dahinter als 24ster.