Olympia Triathlon-Vorschau: Welche Athleten gewinnen die Medaillen in Paris?

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 28.07.2024 um 13:58
Nach der Verschiebung soll am Mittwoch, 31. Juli 2024 um 10:45 Uhr auf der Pont Alexandre III Brücke der Startschuss für das olympische Triathlon-Einzelrennen der Männer über 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen fallen. 55 Athleten, darunter mit Tim Hellwig, Lasse Lührs und Jonas Schomburg auch drei Deutsche, fighten dann um die drei zu vergebenden Medaillen.

Nachdem zunächst die beiden Trainingseinheiten am Sonntag und Montag abgesagt wurden, folgte am Dienstagmorgen aufgrund der weiterhin unzureichenden Wasserqualität der Seine auch die Absage des Männerrennen. Neuer Termin für das Männerrennen ist jetzt Dienstag, 31.07. - 10:45 Uhr.

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Die Favoriten: Von Blummenfelt bis Wilde

 

Olympia schreibt bekanntlich seine eigenen Geschichten und so könnte beim olympischen Einzelrennen der Männer am Ende vielleicht ein Außenseiter ganz oben auf dem Podium stehen. In der olympischen Saison gingen sich die Topathleten, die schon im Vorjahr ihre Olympia-Qualifikation perfekt gemacht hatten, zusehends aus dem Weg.

Mit dem WTCS-Rennen in Yokohama und Cagliari gab es in der Saison nur zwei Rennen über die Olympische Distanz auf der höchsten Rennebene.

In Yokohama war es der US-Amerikaner Morgan Pearson, der mit einer 29:11 min über die abschließenden 10 Laufkilometer der Konkurrenz keine Chance ließ. Beim Pariser-Olympiatest im vergangenen August lief die US-Hoffnung nur sieben Sekunden langsamer und wurde Sechster.

Den Olympiatest entschied vor Jahresfrist Alex Yee für sich, mit glatten 29:00 min. im abschließenden Lauf. Dass der Olympiazweite von Tokio 2021 seine Form auch ins Jahr 2024 gebracht hat, zeigte er Ende Mai mit seinem Sieg in Cagliari, wo er sich im Lauffinale gegen Hayden Wilde durchsetzte. Der neuseeländische Olympiadritte von Tokio zählt ganz sicher auch in Paris zu den Medaillenkandidaten. Dass ihm der Olympiakurs liegt, zeigte im Vorjahr auch der Portugiese Vasco Vilaca mit seinem zweiten Rang hinter Yee. Bei Vilaca scheint auch der Formaufbau in Richtung Olympia zu passen, was er mit Rang zwei beim WTCS-Rennen in Hamburg bewies. Dort siegreich war der Australier Matt Hauser, der zusammen mit seinem Landsmann Luke Willian ebenfalls zum erweiterten Favoritenkreis zählt.

Nimmt man die aktuellen Ergebnisse als Maßstab, dann dürfte es Kristian Blummenfelt schwer haben, sich seinen Traum vom erneuten Olympiasieg zu erfüllen. Der Norweger konnte zuletzt beim Laufen nicht mehr ganz die Pace an der Spitze mitgehen. Die Medaillenchancen des Olympiasiegers von Tokio 2021 dürften bei einem Rennverlauf mit einer großen Führungsgruppe nach dem Radfahren, was auf dem flachen Radkurs die wahrscheinlichste Variante ist, eher gering sein.

Den Traum vom Olympiasieg vor heimischem Publikum träumen auch Dorian Coninx, Pierre Le Corre und Léo Bergere. Genau in dieser Reihenfolge kam die Equipe France beim Olympiatest auf den Rängen drei bis fünf auf der Pont Alexandre III Brücke ins Ziel. Den besten Eindruck des Trios hinterließ zuletzt Le Corre, mit seinem dritten Platz beim WTCS-Rennen in Hamburg.

 

Die deutschen Athleten: Topergebnis ja – Medaillenchancen nur an einem Super-Sahnetag  

Die drei deutschen Starter Tim Hellwig, Lasse Lührs und Jonas Schomburg waren in der Saison 2024 bisher eher unter dem Radar unterwegs. Für die beste Platzierung in der WM-Serie sorgte Jonas Schomburg mit Rang zehn in Yokohama. Der Hannoveraner könnte mit seiner Schwimmstärke und seinen bekannt schnellen Wechseln das Rennen zumindest in den ersten beiden Disziplinen mitbestimmen.

Tim Hellwig und Lasse Lührs rechnen sich an einem perfekten Tag durchaus Medaillenchancen aus. „Wenn es ideal läuft, kann ich im Kampf um die Medaillen mitmischen,“ sagt Hellwig, der direkt aus dem Höhentrainingslager in St. Moritz nach Paris reist. Das der 25-Jährige seine Form punktgenau zuspitzen kann, zeigte er im Vorjahr beim Olympia-Testevent, wo ihm mit einem abschließenden Zehner in 29:25 min nur elf Sekunden auf Rang drei fehlten.  

Lasse Lührs wählte in der finalen Vorbereitung einen anderen Weg und kam schon vor dem Hamburger WTCS-Rennen aus der Höhe zurück, wo ihm allerdings die nötige Frische fehlte und nur ein 28. Platz im Einzel zu Buche stand. Der WM-Sieg in der Mixed-Relay sorgte beim Bonner, der im Vorjahr beim WTCS-Finale in Pontevedra inmitten der Weltelite Fünfter geworden war, dann allerdings doch noch für ein positives Gefühl in Richtung des olympischen Einzelrennens.

 

Die Wettkampfstrecken:

 

 

Die Übertragung: Das ZDF überträgt das Olympia-Einzelrennen am Dienstag, 31. Juli 2024 im Livestream – Startzeit: 8:00 Uhr live. Jan Frodeno wird das Rennen als Co-Kommentator mitkommentieren.