Powerman Zofingen: Merle Brunnée gelingt dritter Sieg, vier deutsche Duathletinnen vorne

von tri2b.com | 09.09.2024 um 10:24
Beim Powerman Zofingen sorgten die deutschen Duathletinnen für Furore. Merle Brunnée krönte sich zum dritten Mal zur Powerman-Weltmeisterin und führte dabei nach 10 km Laufen, 150 km Radfahren und 30 km Laufen ein deutsches Quartett an. Hinter der Heidelbergerin belegten Maja Betz, Nelly Rassmann und Lisa Strothmann die Ränge zwei bis vier. In der Männerkonkurrenz setzte sich der Franzose Émile Blondel-Hermant durch. Der Deutsche Fabian Holbach wurde nach zwei Zeitstrafen Fünfter, nachdem er lange Zeit auf Podiumskurs lag.

Zunächst bestimmte in der Frauenkonkurrenz die Lokalmatadorin Melanie Maurer den Rennverlauf. Die Wikonerin zog schon auf der ersten Laufrunde davon und holte einen Vorsprung von einer Minute auf die nachfolgenden Athletinnen heraus. Nach der zweiten Laufrunde und dem Wechsel auf die Radstrecke war Maurers Vorsprung auf ihre härteste Konkurrentin und deutsche Vorjahressiegerin Merle Brunée auf fast zwei Minuten angewachsen.

 

Brunnée geht in Führung, Maurer steigt aus


Im weiteren Rennverlauf konnte Brunnée auf dem Rad den Rückstand aber allmählich wettmachen, bis es auf der dritten und letzten Runde beim Anstieg nach Mühlethal zur Schlüsselszene im diesjährigen Frauenrennen kam. Brunnée überholte Maurer und zog davon. Die Schweizerin musste kurz danach sogar aus den Pedalen gehen und anhalten. Wenig später gab die 36-Jährige das Rennen aufgrund von Magenproblemen auf. Der letzte Auftritt in Zofingen endete für Melanie Maurer also bitter.

 

„Es ist wiederum ein unbeschreiblicher Sieg“

Für Brunnée, die in 14 Tagen auch bei der Ironman WM in Nizza an der Startlinie stehen wird, war daraufhin der Weg zum dritten Langdistanz-Weltmeistertitel nach 2023 und 2021 frei. Die 30-jährige nahm mit 17 Minuten Vorsprung auf Maja Betz die abschließende Laufstrecke in Angriff und stellte souverän den Sieg sicher. “Ich wollte von Anfang an mein Rennen durchziehen. Wenn ich das hohe Anfangstempo von Melanie Maurer mitgegangen wäre, hätte ich es wohl nicht ins Ziel geschafft”, erklärte die strahlende Siegerin Merle Brunnée ihre Rennstrategie. “Jeder meiner vier Auftritte in Zofingen war anders. Es ist wiederum ein unbeschreiblicher Sieg”. Da hinter Brunnée mit Maja Betz, Nelly Rassmann und Lisa Strothmann drei weitere deutsche Duathletinnen hintereinander ins Ziel kamen, hab es einen schwarzrotgoldenen Festtag im Schweizer Duathlon-Mekka.

 

Trio nach dem Laufauftakt an der Spitze

In der Männerkonkurrenz konnte sich der ersten Laufstrecke ein Trio leicht abzusetzen. Der letztjährige Vize-Weltmeister Émile Blondel-Hermant, der letztjährige Dritte Fabian Holbach aus Deutschland und der Schweizer Hoffnungsträger Jens-Michael Gossauer kamen gemeinsam in die Wechselzone.

Holbach muss zwei Zeitstrafen verkraften

Dort wartete ein erster Dämpfer für Holbach. Der Deutsche kassierte eine Zeitstrafe, weil sein Radhelm mit geschlossener Schnalle bereit lag. Laut Reglement darf diese jedoch nicht geschlossen sein. Holbach verlor wegen der Zeitstrafe eine Minute auf die Spitze. Er konnte aber auf der Radstrecke wieder zu Blondel-Hermant und Gossauer aufschließen. In toller Form auf dem Rad zeigte sich zunächst der Belgier Michiel Stockman, der aus dem Spitzentrio ein Quartett machte und zwischenzeitlich die Führung übernahm. Zu Beginn der dritten Radrunde kam es dann zu einer Zäsur im Männerrennen. Stockman und Holbach erhielten eine Penalty mussten eine Zeitstrafe absitzen. Die beiden verloren wertvolle Zeit auf Blondel-Hermant und Gossauer. Der Franzose und der Schweizer wechselten sich nun der Führungsarbeit ab.

Zweitschnellste Siegerzeit in der Zofinger Powerman-Geschichte

 Mit einem knappen Vorsprung wechselte Blondel-Hermant in die Laufschuhe. Auf den finalen 30 Laufkilometern baute der 30-Jährige seinen Vorsprung auf den Schweizer aus und kam mit der zweitschnellsten Siegerzeit in der Geschichte des Powerman ins Ziel. Jens-Michael Gossauer hingegen musste gegen Schluss den Belgier Seppe Odeyn an sich vorbeiziehen lassen und sich mit der Bronze-Medaille zufriedengeben. Für Odeyn war es nach seinem Weltmeistertitel 2021 eine gelungene Rückkehr aufs Podium in Zofingen. Fabian Holbach wurde hinter dem Belgier Michiel Stockman Fünfter.

“Es war ein großartiges Rennen. Ich wollte immer einmal hier gewinnen und heute war dieser Tag”, erklärte Blondel-Hermant im Zielraum. “Meine Vorbereitung war nicht ideal, weil ich vor allem für das Sprintformat trainiert habe. Ich fühlte mich heute aber sehr gut in Form.”

 

Schweizer Siege über die Kurzdistanz

 

Im Rennen über die Kurzdistanz (10 km Laufen, 50 km Radfahren,  5 km Laufen) holte sich der Aargauer Iwan Hasler den Sieg. Er profitierte unter anderem davon, dass der zunächst Führende und Schweizer Duathlet des Jahres 2023, Andrea Alagona, von Kurs abkam und so viel Zeit verlor. Nur kurz nach Hasler kamen der Berner Joel Graber und der Zofinger Stefan Ging auf den Plätzen zwei und drei ins Ziel. Bei den Frauen triumphierte die Seeländerin Anna Zehnder über die Kurzdistanz. Sie hatte am Samstag bereits den Powersprint Performance gewonnen und erlebte ein perfektes Powerman-Weekend. Auf Platz zwei mit einer Minute Rückstand klassierte sich die Berner Oberländerin Jannine Köppel. Als Dritte auf dem Podium stand Martina Süess aus Zug.

 

Positive Bilanz trotz schwieriger Wetterverhältnisse am Sonntag

 

Auch wenn am Sonntag gegen Rennschluss das Wetter nicht mehr ganz mitspielte und sich heftige Regenfälle ergossen, zieht OK-Präsident Stefan Ruf eine positive Bilanz: “Mit rund 500 Teilnehmenden am Sonntag haben wir unser gestecktes Ziel erreicht”, so Ruf und fügte an: “Leider waren die Wetterbedingungen eher schwierig für die Athleten und einige mussten das Rennen aufgeben”. Zumindest von Gewittern blieb Zofingen am Sonntagabend verschont.

Experience Day am Samstag

 

Rund 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer verzeichnete der Powerman Experience Day am Samstag. Die Teilnehmerzahl war damit gleich hoch wie im letzten Jahr. Am wohl letzten richtigen Sommertag des Jahres lieferten sich Kinder und Jugendliche heiße Duelle um den Sieg am Experience Day.