Paralympics: Max Gelhaar gewinnt Silber, Bronzemedaillen für Anja Renner und Martin Schulz

Max Gelhaar musste sich bei seiner ersten Paralympics-Teilnahme nur denkbar knapp dem Spanier Daniel Molina (1:08:05) geschlagen geben. Für den 26-jährigen Leipziger war es nach drei dritten und einem zweiten Platz bei Weltmeisterschaften der größte Karriereerfolg. Der mit spastischer Hemiparese startende Gelhaar stieg als Vierter aus dem Wasser und übernahm auf dem Rad sogar die Führung. Im Laufen zog Molina dann wieder vorbei.

"Ich habe Silber gewonnen und nicht Gold verloren", sagte Gelhaar und fügte an: "Es war von Anfang an ein hartes Rennen. Es sind alle aufeinander und übereinander geschwommen." Mit dem Ergebnis sei er letztlich "sehr zufrieden".

Schulz verpasst drittes Gold und ist vor Tränen gerührt

Für Martin Schulz hat es nach den Triumphen in Rio 2016 und Tokio 2021 nicht ganz für das erhoffte Gold-Triple gereicht. Der 34-jährige Leipziger musste sich in der Klasse PTS5 dem US-Amerikaner Chris Hammer (58:44) und dem Brasilianer Ronan Codeiro (59:01) geschlagen geben. Schulz hatte auf dem Rad seinen Schwimmrückstand wettgemacht und sich sogar eine knappe Führung vor Hammer und Codeiro erarbeitet. Der viermalige Welt- und elfmalige Europameister konnte anschließend auf der Laufstrecke das hohe Tempo seiner beiden direkten Konkurrenten nicht ganz mitgehen, lief trotz der verpassten dritten Goldmedaille in Serie jedoch mit einem Lächeln über die Ziellinie:

"Viele haben das Triple erwartet, aber die Bronzemedaille bedeutet mir so viel. Das war das stärkste Feld, das es je bei den Paralympics gegeben hat", sagte Schulz, der während des ARD-Interviews immer wieder mit den Tränen kämpfte: "Ich war die vergangenen Tage gesundheitlich etwas angeschlagen."

Medaillen-Premiere für Anja Renner

Auch Anja Renner erfüllte sich in der Klasse PTVI zusammen mit ihrem Guide Maria Paulig den Traum von einer Paralympics-Medaille. Die 38-jährige vom Tegernsee gewann damit ebenfalls ihr erstes Edelmetall bei Paralympischen Spielen, fasste sie doch erst vor rund eineinhalb Jahren den Entschluss, bei den Paralympics in Paris 2024 dabei sein zu wollen. Nach 1:08:21 Stunden hatte das Duo Renner/Paulig 4:02 Minuten Rückstand auf die Siegerin Susana Rodriguez aus Spanien, die von der Profitriathleten Sara Perez Sala begleitet wurde.

Neele Ludwig belegte in der Klasse PTS2 Rang acht (1:29:28). Hier ging der Titel an Hailey Danz (USA; 1:14:31). Beim Erfolg der Britin Megan Richter (1:14:30) in der Klasse PTS4 belegte Elke van Engelen Rang zehn. Die 59-Jährige überquerte die Ziellinie nach 1:21:50 Stunden und hatte damit etwas mehr als sieben Minuten Rückstand auf die neue Paralympics-Siegerin. Für Ludwig und van Engelen waren ihre Auftritte in Paris jeweils die Paralympics-Premiere.

Wegen schlechter Wasserqualität der Seine waren die Rennen von Sonntag auf Montag verschoben worden.