Nicolas Mann gewinnt Ironman 70.3 Les Sables d´Olonne, Rico Bogen Vierter

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 29.06.2024 um 11:42
Der Freiburger Nicolas Mann hat in 3:39:48 Stunden den Ironman 70.3 Les Sables d´Olonne gewonnen. Mann triumphierte an der französischen Atlantikküste nach 1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren und 21,1 km Laufen vor dem Niederländer Youri Keulen (3:40:24) und Clement Mignon (3:40:37) aus Frankreich. Rico Bogen hatte das Rennen im Halbmarathon zunächst angeführt, bevor er auf den finalen Kilometern einbrach und bis auf Rang vier zurückfiel. Bei den Frauen setzte sich die Dänin Laura Madsen durch. Beste Deutsche wurde Caroline Pohle auf Rang fünf.

14 Athleten lagen nach dem Schwimmen innerhalb von einer halben Minute. Als erster auf dem Rad saß der Südafrikaner Nicholas Quenet. Nur wenige Sekunden dahinter folgten Rico Bogen und Johannes Vogel, zudem waren auch Nicolas Mann, Nick Emde und Paul Schuster mit geringem Abstand auf die Radstrecke gestartet.

Achtköpfige Spitzengruppe mit vier Deutschen

Auf der Radrunde ins leicht wellige Hinterland von Les Sables d´Olonne bildete sich bald eine achtköpfige Spitzengruppe, in der neben den vier Deutschen Bogen, Mann, Emde und Vogel, auch Nathan Guerbeur, Clement Mignon (beide FRA), Youri Keulen (NED) und Andrea Salvisberg (SUI) vertreten waren. Der Abstand zu den Verfolgern um Cameron Wurf (AUS) und Gustav Iden (DEN) lag zur Hälfte der Raddistanz bei gut zwei Minuten.

Auf dem Rückweg an die Küste sollte sich an dieser Konstellation nichts Gravierendes ändern. Die Spitze blieb zusammen, allerdings forderte der durch die Regenschauer teils tückisch feuchte Straßenbelag ein Opfer. Guerbeur stürzte auf den finalen Kilometern in einer Kurve und kam erst mit zwei Minuten Rückstand in die T2. Vorne legte Rico Bogen einen Blitzwechsel hin und eröffnete, direkt gefolgt von Nicolas Mann und Andrea Salvisberg, den Ausscheidungslauf.

Laufduell zwischen Nicolas Mann und Rico Bogen

Auf der ersten der zwei Wendepunktrunden konnte Bogen seinen zunächst kleinen Vorsprung bis auf eine halbe Minute vor Mann ausbauen, der wiederum15 Sekunden vor einem Verfolgerduo mit Keulen und Vogel lag. Als es in die zweite Runde ging, hatte Nicolas Mann die Lücke geschlossen und versuchte nun mit einer Tempoverschärfung den sichtlich leidenden Bogen frühzeitig abzustellen. Ein paar Mal konnte der amtierende 70.3-Weltmeister die Attacken kontern, dann war seine Gegenwehr allerdings gebrochen.

Fünf deutsche in den Top Ten

Nicolas Mann lief nun seinem zweiten Erfolg in der Ironman Pro Series entgegen, nachdem er im Mai bereits auf Mallorca gewinnen konnte. Bogen verlor weiter an Boden und wurde kurz vor dem Ziel auch noch von Youri Keulen und Clement Mignon überlaufen, was ihm den fast schon sicher geglaubten Podiumsplatz kostete. Der junge Leipziger führte als Vierter ein deutsches Quartett mit Johannes Vogel (5.), Nick Emde (6.) und Jonas Hoffmann (7.) an.

Mit dem Ironman 70.3 Les Sables d´Olonne endete der Qualifikationszeitraum für die im Dezember in Taupo/Neuseeland stattfindende Ironman 70.3 WM. Die drei finalen Slots sicherten sich Youri Keulen, Clemente Mignon und Johannes Vogel.

 

Große Spitzengruppe mit Caroline Pohle

Bei den Frauen verbuchte die Brasilianerin Pamela Olivera (22:04 min) die Tagesbestzeit beim Schwimmen. Direkt an ihren Fersen hingen Luisa Iogna Prat (ITA), Kate Curran (GBR), Julie Iemmolo (FRA) und auch Caroline Pohle.

Anschließend bildete sich eine zwölfköpfige Spitzengruppe, in der sich mit zunehmender Renndauer die Favoritinnen immer mehr in Szene setzten. Zur Hälfte der Raddistanz führte die Dänin Laura Madsen die massive Führungsgruppe an, gefolgt von Marjolaine Pierre (FRA), Maja Stage Nielsen (DEN) und Caroline Pohle. Die nächsten Verfolgerinnen waren zu diesem Zeitpunkt die Deutschen Daniela Bleymehl (+2:39), Katharina Krüger (+3:37) und Jenny Jendryschik (+5:05).

Auch in der Frauenkonkurrenz gab es im weiteren Rennverlauf auf der Radstrecke keine entscheidende Selektion in der Spitzengruppe, so dass neun Athletinnen, angeführt von der Dänin Laura Madsen, innerhalb von einer halben Minute in den Halbmarathon wechselten.

Auf der ersten Laufrunde bildete sich eine Dreiergruppe an der Spitze, mit Laura Madsen, Charlene Clavel und Nikki Bartlett. Kate Curran, Emilie Morier und Caro Pohle folgten dahinter innerhalb von 30 Sekunden. In dieser Konstellation ging es in die zweite Laufrunde. Dort fiel zunächst Clavel zurück und als es auf die finalen fünf Kilometer ging, hatte Madsen auch Bartlett endgültig abgeschüttelt. Die 21-jährige Dänin, die im April schon den Ironman 70.3 Valencia gewinnen konnte, machte in 4:05:51 Stunden nun ihren ersten Erfolg in der Ironman Pro Series perfekt. Nikkii Bartlett (4:06:31) folgte auf Rang zwei, Kate Curran (4:06:59) wurde Dritte. Hinter Charlene Clavel lief Caroline Pohle auf den fünften Platz. Daniela Bleymehl sorgte als Neunte für die zweite deutsche Top Ten-Platzierung.

Die drei WM-Slots gehen an Charlene Clavel, Emilie Morier und Maja Stage Nielsen.