DTU lässt Klage gegen den Weltverband fallen

von DTU Pressestelle für tri2b.com | 13.11.2001 um 17:38
Auf die Intervention des IOC-Präsidenten Dr. Jacques Rogge hat die DTU ihre Klage gegen den Präsidenten der Internationalen Triathlon Union zurückgezogen - anderfalls wäre Triathlon Gefahr gelaufen, aus dem Olympischen Programm zu fallen ...

Rückzug für Olympia Die Deutsche Triathlon Union (DTU) hat ihre Klage gegen den Weltverband, die International Triathlon Union (ITU), zurückgezogen. Vorausgegangen war diesem Schritt ein Schreiben des neuen IOC-Präsidenten Dr. Jacques Rogge, der der Triathlongemeinschaft anlässlich der IOC-Session Anfang Dezember in Lausanne mit harten Konsequenzen gedroht hatte, falls der Konflikt und der Rechtsstreit vor einem Gericht im kanadischen Vancouver nicht unverzüglich beigelegt würden - im Klartext wäre das wohl dem Entzug des olympischen Status der Sportart Triathlon gleichgekommen, die erst im September 2000 als Auftaktdisziplin bei den Olympischen Spielen in Sydney einen Einstand nach Maß gefeiert hatte. Um diese Katastrophe zu vermeiden, entschloss sich die DTU-Führung unter dem Vorsitz des Schleswig-Holsteiners Dr. Klaus Müller-Ott zu diesem Schritt, der zwar ein formalen Rückzug bedeutet, keinesfalls aber einen Rückzug in der Sache. Die Klage der DTU und einer Reihe weiterer Nationalverbände richtete sich gegen die Wiederwahl des autoritären ITU-Präsidenten Les McDonald anlässlich des ITU-Jahreskongresses Anfang 1999 im australischen Perth, die der Kanadier nur durch einen Wahlbetrug erreichen konnte, indem er zwölf oppositionelle Nationen von der Wahlveranstaltung ausschloss. Außerdem werden dem ehemaligen Gewerkschaftsboss aus Vancouver Korruption, Protokollfälschung und wirtschafliche Ungereimtheiten vorgeworfen. Mit der schweizerischen Großbank Credit Suisse und der deutschen Lufthansa hat McDonald zwei potente Sponsoren vergrault. Zuletzt hatte auf der ITU-Präsidiumssitzung vor eineinhalb Wochen im Rahmen des Weltcuprennens im mexikanischen Cancún die Schweizerin Anne-Marie Gschwendt in ihrer Rolle als Vermittlerin zwischen ITU und dem europäischen Verband ETU die Segel gestrichen, weil sie den "aggressiven, primitiven und diskriminierenden" Führungsstil Les McDonalds nich mehr ertragen konnte. Der Rückzug der Klage bedeutet für den DTU-Präsidenten Dr. Klaus Müller-Ott nicht die Beilegung des Konfliktes: "Eine neue Zusammenstellung des ITU-Präsidiums, auch des Präsidenten, ist zwingend erforderlich. Der Präsident sollte spätestens 2004 abgelöst werden, wenn möglich auch eher", unterstreicht Müller-Ott in einem Brief an das ITU-Präsidium seine Forderungen nach mehr Demokratie und Durchsichtigkeit in der Führung des Weltverbandes. Gleichzeitig erklärt er sich in dem Brief bereit, die ITU auf dem Veranstaltungssektor massiv zu unterstützen: Mit dem Angebot, im Rahmen des neuen Großevents "Alster-City-Triathlon", das am ersten Septemberwochenende 2002 in Hamburg seine Premiere erleben wird, Weltcuprennen und im Jahr 2005 auch die Weltmeisterschaften auszurichten, lädt der Schleswig-Holsteiner die ITU zur inhaltlichen Koopertion ein.