Die O-Töne des unglaublichen Rother-Rekordrennens

von tri2b.com | 07.07.2024 um 19:41
Auf der Race-Pressekonferenz des DATEV Challenge Roth ließen die Top-3 Frauen und Top-4 Männer ihr Rennen Revue passieren. Veranstaltungs-Chef Felix Walchshöfer war sehr zufrieden mit den diesjährigen Änderungen der Regelungen und Streckenführung. Hier sind die O-Töne.

Felix Walchshöfer (Rennleiter): Es war ein Weltklasserennen mit 2 Weltrekorden und etwas Dramatik um die Rennaussteiger Patrick Lange und Daniel Baekkegard. Trotz der doch eher schlechten Wetterbedingungen hat man trotzdem die gute Stimmung und Lust an dem Triathlon im Landkreis wahrnehmen können. Mit 2 Weltrekorden habe er absolut nicht gerechnet und waren für ihn die Überraschung des Tages. Die Worte von Rebecca Robisch, dass es der schönste Tag in Ihrem Leben gewesen sei, bestärken uns für die Organisation der Veranstaltung sehr. Auch die wenigen Vorfälle für den BRK und die Wasserwacht sowie das Feedback der Polizei spiegeln das wieder. Für mich war die Vollsperrung der Radstrecke die richtige Entscheidung.

Magnus, du warst 1:16 min schneller als im Vorjahr und konntest somit im dritten Jahr in Folge das Rennen mit einer Rekordzeit gewinnen. Gratuliere!

Und Tom, du hast den britischen Rekord bei dem DATEV Challenge Roth mit 7:37:35 Stunden aufgestellt. Rudy, du kamst mit nur kurzem Abstand von 36 Sekunden an dritter Position ins Ziel. Es wurde da sogar etwas stressig im Zielbereich, weil ihr Männer so eine Aufholjagd beim Laufen hingelegt habt und kurzaufeinanderfolgend ins Ziel kamt.

Jan, trotz deines kurzen Stopps bei Kilometer 140 auf dem Rad konntest du bei deinem Debüt beim DATEV Challenge Roth einen 4. Platz feiern.

Anne, mit deiner Marathonzeit von 2:38:52 hast du die zweit schnellste Laufzeit des Tages. Deine Worte im Ziel „der Rekord gehöre doch nachhause“ haben mich berührt. Laura, du hast deine Bestzeit vom letzten Jahr ausbauen können und bist nun auf Platz 2 der deutschen Bestzeiten bei den Damen. Els, mit deinem niederländischen Rekord auf der Strecke konntest du heute Platz 3 holen und hast das deutsche Podium verhindern können.

Ich gratuliere von Herzen allen Athleten für diese Weltklasse Rennen!

 

Anne Haug (Siegerin/GER): Es war ein anstrengender, aber perfekter Tag für mich. Ich habe nicht so viel von mir erwartet, vor allem da ich mich so kurzfristig für die Meldung entschieden habe, aber es wurde ein extrem hochklassiges Rennen. Ich wusste während des Rennens gar nicht die Zwischenzeiten und habe erst auf der Laufstrecke bei Kilometer 38 gesagt bekommen, dass ich auf Rekordjagd bin. Wahrscheinlich hat die Temperatur für den schnellen Marathon eine große Rolle gespielt. Ich bin vorher noch nie einen Marathon unter 30 Grad gelaufen, das war eine angenehme Abwechslung. Da ich vor dem Schwimmen immer etwas Panik habe, war der Plan von meinem Schwimmcoach die ersten 200 m so schnell wie möglich anzuschwimmen und mich danach erst zu orientieren. Das hat erstaunlich gut geklappt. Mein Versprechen: Über die Triathlonrente denke ich erst nach, wenn ich das Gefühl habe nicht mehr schneller werden zu können.

Laura Philipp (2. Platz/GER): Annes Worte über das Alter im Ausdauersport geben mir Hoffnung. Ich habe ja noch einige Jahre vor mir. Der Tag war jedoch anders als erhofft. Beim Schwimmen wurde ich etwas eingekeilt und habe den Anschluss an die Führenden verloren. Auch auf der Radstrecke konnte ich den Abstand zu Anne nicht verringern. Die Wetterbedingungen auf der 2. Radrunde machten die Aufholjagd etwas schwieriger. Als mir das klar wurde, habe ich angefangen mein eigenes Rennen zu machen. Zum Glück konnte ich mich mit Els als Verfolgerduo bei der Führungsarbeit etwas abwechseln. Meine Radzeit vom letzten Jahr konnte ich noch verbessern und auch mit der Gesamtzeit bin ich sehr zufrieden. Dennoch ist mein Wunsch einmal auf Platz 1 in Roth zu stehen. Die Optimierungspotentiale werde ich wahrscheinlich gleich noch analysieren. Nach ein paar Tagen Erholung starte ich dann wieder durch.

Els Visser (3. Platz/NED): Ich bin überglücklich, dass ich so gut performen konnte. Ich bin zwar in der 2. Radrunde kurz im Gras gelandet, aber das hat mich nicht aufgehalten. Beim Laufen wusste ich nicht, wie die Abstände oder die Geschwindigkeit waren, um das Rennen noch gewinnen zu können. Ich habe dann mein eigenes Rennen gemacht. Auf der Laufstrecke verlor ich zwar etwas Zeit auf Laura, aber nicht den Biss beim Kampf um das Podium.

Magnus Ditlev (Sieger/DEN): Roth lässt mich auf meinem Höchstlevel performen. Auf der 2. Radrunde habe ich aufgrund der nassen Bedingungen und der vielen Agegroupern etwas Zeit verloren. Es ist mir wichtig erstmal eine kurze Erholungszeit zu nehmen, da das Rennen mich körperlich und mental gefordert hat. Es ist nicht ausgeschlossen, dass ich nächstes Jahr wiederkomme um zum vierten Mal in Folge Roth zu gewinnen.

Thomas Bishop (2. Platz/GBR): Es war für mich schwierig meine Pace auf dem Rad zu finden, vor allem in der zweiten Runde. Das Laufen war für mich ziemlich hart, vor allem die lange gerade entlang des Kanals. Ich habe mir immer neue Spots als Ziel gesucht, damit ich das mental durchstehe. Der Einlauf in das Stadion mit den Zuschauern hat mich nochmal richtig gepusht. Ich bin ohne Erwartungen in das Rennen, meinem Debüt auf der Langdistanz, gestartet und wurde belohnt.

Rudy von Berg (3. Platz/USA): Am Ende der Laufstrecke, ca. 5 Kilometer, bin ich nur noch mit ausgestreckten Beinen gelaufen, weil mein Quadrizeps dicht gemacht hat. Ich hatte mich auf der Laufstrecke etwas übernommen, wollte aber nicht nachgeben. Vor allem bei der Runde um den kleinen See in Büchenbach, hat man seine Verfolger nochmal sehen können, dass hat mich mental extrem gefordert. Die Radstrecke ist genau mein Ding. Die schnellen Abschnitte und auch die technischen Passagen finde ich super. Fazit: Das Radfahren habe ich sehr genossen, das Laufen war am Ende nur noch „ugly“.

Jan Stratmann (4. Platz/GER): Ich will das mit kurzen Radstopp in Greding nicht als Ausrede nehmen, dass ich es nicht auf das Podium geschafft habe. Ich habe zu dem Zeitpunkt bereits auf dem Rad gelitten und konnte auch nicht mehr an die Gruppe ranfahren. Es hat auch etwas beim Laufen gedauert, bis meine Beine wieder richtig funktioniert haben. Ich habe die Stimmung rund um Roth und besonders an den Stimmungsnestern extrem genossen und habe mich davon tragen lassen. Ich habe Blut geleckt auch vorne bei den Leadern mitzuspielen.